Der Ersttrimester-Test (1TT) ist ein Such-Test (Screening-Test), der am Ende des ersten Schwangerschaftsdrittels innerhalb eines klar definierten Zeitfensters bestimmt wird. Das Gestationsalter, in welchem der 1TT möglich ist, ist definiert durch die Scheitel-Steisslänge (SSL) von 45-84 mm. Dies entspricht in etwa der Schwangerschaftswoche 11 (10 Wochen + 6 Tage) bis zur Schwangerschaftswoche 14 (13 Wochen + 6 Tage).
Da für diesen Test keine invasive Probenentnahme von fetalem Gewebe nötig ist, ist er für das ungeborene Kind und für die Mutter ungefährlich.
Was wird im Ersttrimester-Test gemessen?
- Der 1TT ist aus der Kombination von drei Screenings entstanden:
- Alter der schwangeren Frau
- Ultraschall-Messungen am ungeborenen Kind
- Bestimmung von zwei biochemischen Substanzen im mütterlichen Blut
Die Häufigkeit einer Geburt eines Kindes mit Trisomie steigt mit zunehmendem Alter der Schwangeren. Die ersten Such-Tests fokussierten einzig auf die Trisomie 21 (Down-Syndrom). Im Ersttrimester-Test wurden zusätzlich die ebenfalls als Krankheitsbild vorkommenden Trisomien 13 und 18 in das Screening-Verfahren integriert. Ein sehr wichtiger Parameter im Erkennen einer Chromosomenstörung ist die Messung der Nackentransparenz (NT) im Ultraschall. Die Nackentransparenz ist eine Flüssigkeits-Ansammlung unter der Nackenhaut des Kindes. Sie weist auf eine mögliche Chromosomenstörung oder auf das Vorliegen eines Herzfehlers hin. Das Risiko für einen Defekt steigt mit der Grösse der Nackentransparenz. Im Blut der werdenden Mutter liefern zu diesem Zeitpunkt der Schwangerschaft zwei biochemische Substanzen, die von der Plazenta (Mutterkuchen) und vom ungeborenen Kind produziert werden, wichtige Informationen über die Gesundheit des Kindes. Es sind dies das PAPP-A (Pregnancy Associated Plasma-Protein-A) und das freie beta-hCG (human Chorionic Gonadotropin). Bei Vorliegen einer Chromosomenstörung können die Konzentrationen dieser Substanzen vom Normwert abweichen.
Neben der Kombination von Biochemie, Ultraschall und mütterlichem Alter fliessen weitere anamnestische Angaben zur Mutter (z.B. Gewicht, ethnische Zugehörigkeit, Rauch-Verhalten, Diabetes, allfällige Anomalien in früheren Schwangerschaften, künstliche Befruchtung) in die Risikobewertung ein. Die eigentlichen Risikoangaben werden mithilfe einer Computerberechnung (Algorithmus) generiert.
Was bestimmt eine optimale Qualität des Tests?
Die Aufbereitung der Blutprobe für die biochemischen Messungen muss nach genauen Richtlinien und der Transport gekühlt erfolgen. Unerlässlich für eine optimale Berechnung der Risikowerte sind genaue Messwerte der Scheitel-Steisslänge (SSL) für die exakte Festlegung des Schwangerschaftsalters und der Nackentransparenz (NT).
Dauer des Tests
Das Resultat liegt üblicherweise innerhalb von 1-2 Arbeitstagen vor.
Kostenübernahme
Der 1TT ist in der Schweiz für alle Schwangeren kassenpflichtig.